Die Blutgerinnung.

Die Blutgerinnung wird als sekundäre Hämostase bezeichnet.

Damit ist sie Teil eines lebenswichtigen Prozesses zur Stillung von Blutungen und Abdichtung verletzter Gefäße. Sie verläuft in 3 Phasen:

Aktivierungsphase

Wird die innere Gefäßwand beschädigt, zieht sich das Blutgefäß reflexartig zusammen. Die Kontraktion der Gefäßmuskulatur ist die 1. Phase der Blutgerinnung. Sie leitet den Gerinnungsprozess ein.

Koagulationsphase

Es kommt zur Aktivierung der Blutplättchen, die sich dann in der 2. Blutgerinnungsphase an das verletzte Gewebe anlagern. Nach und nach entsteht ein weißer Pfropf, der die Wunde vorläufig bedeckt.

Retraktionsphase

Durch die Aktivierung verschiedener Gerinnungsfaktoren kommt es zur Bildung von Fibrinfäden. Diese lagern sich in der 3. Phase der Blutgerinnung gemeinsam mit den roten Blutkörperchen und weiteren Blutplättchen an den bestehenden Pfropf an und stabilisieren diesen. Der sich dabei bildende rote Thrombus verschließt die Wunde provisorisch. Der eigentliche Wundheilungsprozess beginnt mit diesem provisorischen Wundverschluss und endet mit der Ausbildung von Narbengewebe. Sind die Reparaturprozesse abgeschlossen, löst sich der rote Thrombus auf. Gleichzeitig lässt die Kontraktion der Gefäßmuskulatur nach, so dass das Gefäß wieder in seinen Ausgangszustand zurückkehrt.

Der Mechanismus der Blutgerinnung ist sehr komplex.

Im gesunden Zustand besteht ein Gleichgewicht zwischen den Prozessen der Blutgerinnung und dem körpereigenen Abbau der dabei entstehenden Gerinnsel. Im Verlauf kann es zu vielen Störungen kommen, die entweder durch angeborene Defekte bedingt oder infolge einer Erkrankung erworben sein können.

Kann das Blut nicht gerinnen, spricht man von einer Bluterkrankheit. Gerinnt das Blut dagegen zu stark, besteht die Gefahr, dass sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) bildet. Reißt sich das Blutgerinnsel von der Gefäßwand los, wandert im Blutgefäß weiter und verschließt es an einer Stelle als Pfropf, nennt man dieses Blutgerinnsel einen Embolus.

Bestimmte Störungen der Blutgerinnung führen dazu, dass der Thrombusaufbau schneller abläuft als der Abbauprozess, so dass durch die stetige Vergrößerung des Blutgerinnsels der Blutstrom zunehmend behindert wird. Es droht ein Gefäßverschluss, der zum Beispiel für eine tiefe Beinvenenthrombose, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall verantwortlich sein kann.

BLUTGERINNUNGSHEMMER